Lupe auf Manuskript mit Wort

Lektorat und Korrektorat: Vier Augen sehen mehr als zwei

14.02.2023

Muss ich hier nun ein Komma setzen oder nicht? Ist das die alte oder die neue Rechtschreibung? Und liest sich der Text denn auch gut? Jeder, der selbst schon einmal einen Text verfasst hat, stand bereits vor diesen Problemchen. Auch wenn sie für manche nur Kleinigkeiten sind, möchte man sie in einem professionellen Text nicht wiederfinden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, setzt man daher am besten auf die Hilfe von Korrekturlesern* und Lektoren.

Doch worin liegen eigentlich die Unterschiede zwischen Korrektorat und Lektorat? Und welche Vorteile bringt ein grammatikalisch einwandfreier und stilistisch passender Text mit sich? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

*In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschliesslich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich aber auf Personen jeden Geschlechts.

Was beinhaltet ein Korrektorat?

Kurz gesagt: Das Korrektorat, bzw. das Korrekturlesen, befasst sich ausschliesslich mit objektiven Fehlern und kommt zum Beispiel nach Übersetzungen zum Einsatz oder wenn der Kunde mit einem Text bereits zufrieden ist und sich lediglich einen Check wünscht – der Feinschliff sozusagen.

Der Korrekturleser überprüft und korrigiert hauptsächlich Folgendes:

  • Grammatik
  • Syntax
  • Zeichensetzung
  • Silbentrennung
  • Rechtschreibung
  • Ausdrucksfehler

Ansonsten bleibt der Text unberührt und es werden weder inhaltliche noch stilistische Änderungen vorgenommen. Aus diesem Grund kommen Korrektorate oft bei wissenschaftlichen Arbeiten ins Spiel, bei denen der Inhalt auf keinen Fall verändert werden darf. Für welche Texte Korrektorate und Lektorate ausserdem noch sinnvoll sind, schauen wir uns später noch genauer an.

Lupe auf Manuskript mit Wort

Quelle: PDPics – Pixabay

Wer sich für seine Texte neben objektiver Perfektion auch stilistisch das höchste Niveau wünscht, ist mit einem Lektorat gut beraten.

Was muss man beim Lektorat beachten?

Wie auch Korrekturleser sind Lektoren perfektionistisch veranlagt und haben ein Auge für Details. Während der Stil eines Textes beim Korrekturlesen unberührt bleibt, ist beim Lektorieren diese Freiheit gegeben. So konzentriert sich der Lektor unter anderem auf die folgenden fünf Punkte und passt den Text dementsprechend an.

  1. Logik und Verständlichkeit

Ist der Text logisch und verständlich aufgebaut oder fehlt es ihm an einem roten Faden? Wenn ja, darf und muss der Lektor den Text so oft umstellen, bis ein für den Leser verständlicher Text entsteht.

  1. Stil, Tonalität und Sprachregister

Ein Handbuch unterscheidet sich hinsichtlich Stil, Tonalität und Sprachregister von einer Marketing-Broschüre und diese wiederum von einem Produktkatalog. Mit sprachlichem Fingerspitzengefühl und Erfahrung weiss der Lektor genau, welche Passagen wie angepasst werden müssen, sodass der Text genau den Zweck und das Zielpublikum erreicht, die er erreichen soll.

  1. Einheitlichkeit

Wenn alle Nummerierungen stimmen, die Verweise gleich aufgebaut sind, das Layout das Lesen erleichtert, durchweg die gleichen Fachtermini für bestimmte Begriffe verwendet werden … dann geht jedem Leser das Herz auf.

  1. Satzstrukturen

Kommas können das Lesen erleichtern, aber auch erschweren. Je mehr in einem Satz verwendet werden, desto komplizierter wird die Satzstruktur. Ein Lektor kümmert sich darum, entwirrt die Komplexität und sorgt so für einen leichten Lesefluss.

  1. Füllwörter

Oft entsteht ein Text auf der Grundlage, wie man ihn erzählen würde. Diese Taktik birgt das Risiko unnötiger Füllwörter, die den Text zwar länger und manchmal auch blumiger wirken lassen, zur eigentlichen Aussage aber nicht viel beitragen. Beim Lektorat müssen Wörter wie «also» oder «ganz» daher oft weichen.

Ist ein Text «good to go», wenn all diese kleinen Fehler beim Lektorat ausgebügelt sind? Nicht ganz …

Lektorat, Korrektorat, Übersetzung – was kommt zuerst?

Text > Korrektorat/Lektorat des Ausgangstextes

Diese Reihenfolge ist aber nicht in Stein gemeisselt, denn sollte eine Übersetzung des Textes in eine oder mehrere Sprachen hinzukommen, kann sie individuell angepasst werden.

Nehmen wir an, Sie möchten einen Text in unterschiedliche Sprachen übersetzen lassen, sind mit dem Ausgangstext aber noch nicht ganz zufrieden. In diesem Fall wäre es sinnvoller, zuerst den Ausgangstext durch Lektorat und Korrektorat perfektionieren zu lassen und diese Version anschliessend in die Übersetzung zu geben.

So spart man sich das Lektorieren aller einzelner Übersetzungen und kann diese lediglich für den Feinschliff beim Korrekturlesen prüfen. Schliesslich gilt das Motto «Vier Augen sehen mehr als zwei» auch für Übersetzungen. Die Reihenfolge würde dann lauten:

Text > Korrektorat/Lektorat des Ausgangstextes > Übersetzung > Korrekturlesen des Zieltextes

Diese Taktik spart nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld. Und wenn wir schon beim Thema sind: Aus Kostengründen auf ein Lektorat von Texten zu verzichten und nur auf ein Korrektorat zu setzen, ist nicht sehr empfehlenswert. Denn ein einwandfreier, schön fliessender und einheitlicher Text bringt langfristig gesehen eine Menge Vorteile mit sich.

Puzzlestücke mit Beschriftung

Quelle: geralt – Pixabay

Warum Lektorat und Korrektorat?

Egal ob beruflich oder privat – in vielen Bereichen muss ein Text fehlerfrei sein. Denken wir nur an …

… wissenschaftliche Arbeiten oder Artikel, die in Fachmagazinen veröffentlicht werden,

… Bewerbungen oder Abschlussarbeiten, die für die weitere berufliche Laufbahn entscheidend sein können,

… Werbematerial, das einen bestimmten Zweck erfüllen muss,

… Lehrmaterial, das Schülern und Studierenden ein «Vorbild» sein soll oder

… Testamente oder Verträge, bei denen auch nur ein falsch gesetztes Wort weitreichende Folgen nach sich ziehen könnte.

Die Vorteile von exzellenter Textqualität können aber auch wesentlich langfristiger sein. Besonders in der heutigen Zeit, in der in beinahe jeder Branche ein hoher Konkurrenzdruck herrscht, kann man sich von seinen Mitbewerbern mit optimalen Texten abheben und so sein Image als Unternehmen auf lange Sicht stärken.

Wie Sie sehen, sollte man Lektorat und Korrektorat bei der Texterstellung keineswegs ausser Acht lassen. Besonders in Kombination können diese zwei Leistungen jeden Text auf ein Premium-Level heben – das freut nicht nur die Leser, sondern auch Sie selbst.

Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Ihr Text sowohl Lektorat als auch Korrektorat benötigt oder Letzteres bereits ausreicht, melden Sie sich einfach bei uns. Gerne sehen wir uns Ihren Text an und finden gemeinsam mit Ihnen die ideale Vorgehensweise. Mit der Hilfe unserer professionellen Lektoren und Korrekturlesern, die sowohl über sprachliches als auch branchenspezifisches Know-how verfügen steht Ihr perfekter Text im Handumdrehen.